Warum schenkt Ihr Blumen?
Warum schenkt ihr Blumen?
Die meisten von euch würden wahrscheinlich antworten, dass ihr damit euer Zuhause dekoriert oder sie an liebe Menschen verschenkt.
Doch woher kommt der Brauch, Blumen zu verschenken? Und wer waren die ersten Menschen, die ihre Häuser mit Blumen schmückten? Diesen Fragen wollen wir auf den Grund gehen.
Die Tradition des Blumenschmucks
Die Geschichte des Blumenschmucks reicht mehr als 7000 Jahre zurück. Bereits die ersten Hochkulturen nutzten Blumen und Pflanzen als Dekoration. Im alten Ägypten fanden sich beispielsweise Blumengestecke in Grabkammern.
In der Antike weihten die Griechen ihren Göttinnen und Göttern verschiedene Blumen. Im Römischen Reich schmückten Blumen vor allem Tempel und öffentliche Gebäude sowie Festlichkeiten. Die luxuriösen Blumendekorationen der Römer wurden durch den florierenden Blumenhandel ermöglicht, der mit der heutigen Floristik vergleichbar ist.
Das Arrangieren von Blumen findet sich in vielen Kulturen wieder. Die japanische Blumenkunst Ikebana (wörtlich „lebende Blumen“) lässt sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen.
In Europa erlebte die Tradition des Blumenschmucks erst im 16. Jahrhundert eine Wiederbelebung. Zu dieser Zeit war es jedoch ausschließlich dem Adel vorbehalten, exotische Blumen als Dekoration in ihren Räumlichkeiten zu nutzen.
Schnittblumen wurden in hohen Vasen aus zartem Glas oder Keramik arrangiert. Diese Gefäße standen auf Tischen in Wohnräumen oder schmückten Flächen neben Bildern und Büsten.
Zur Zeit des Barock und Rokoko spielten elegante Blumendekorationen insbesondere bei festlichen Anlässen wie Empfängen oder Banketten eine zentrale Rolle. Auch Obstschalen wurden mit Blüten verziert, und Girlanden aus Früchten und Pflanzen galten als beliebte Zierde.
Erst mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und dem florierenden Blumenhandel im 19. Jahrhundert konnten auch durchschnittliche Bürger Blumen als dekoratives Element nutzen. Durch die steigende Nachfrage entwickelte sich in dieser Zeit das Handwerk der Blumenbinderei.
Die Tradition des Blumenschenkens
Parallel zur Geschichte der Blumendekoration entwickelte sich die Tradition des Blumenschenkens. Seit Jahrtausenden verschenken Menschen Blumen, wobei diesem Brauch immer wieder neue Bedeutungen zugeschrieben wurden.
Im alten Ägypten galt das Verschenken von Blumen als Zeichen der Wertschätzung und Zuneigung. Die Römer hingegen schenkten Blumen – insbesondere Rosen, Lilien und Veilchen – vor allem zu festlichen Anlässen. Später wurden Blumen auch als romantische Geste überreicht.
Im Mittelalter war das Blumenschenken ein zentrales Symbol der Liebe und Zuneigung. Diese Tradition setzte sich in der Renaissance fort und blieb auch im Barock bestehen.
Im 20. Jahrhundert wurde das Verschenken von Blumen immer populärer. Die Floristik entwickelte sich weiter, und Blumen wurden in allen Gesellschaftsschichten zum alltäglichen Geschenk.
Der Valentinstag und das Blumenschenken
Der heutige Valentinstag hat seine Wurzeln in mehreren historischen Traditionen. Eine Theorie führt ihn auf das römische Fest Lupercalia (13.–15. Februar) zurück. Im Mittelalter entstand der Glaube, dass sich Vögel am 14. Februar paarten.
Im 19. Jahrhundert begann in England der Brauch, Valentinskarten zu verschicken. Im 20. Jahrhundert kamen Blumen, Pralinen und Geschenke hinzu. Heute ist der Valentinstag weltweit ein bedeutender Tag für die Liebe.