Wilde Gärten - Gärtnern im Einklang mit der Natur
Der Wunsch, sich gesund und auf natürliche Weise zu ernähren, wächst stetig. Jetzt, da die Ernte bevorsteht und wir uns über leckeres Obst freuen, sollten wir aber auch an unsere heimischen Tiere denken. Denn es macht nicht nur Spaß, das fröhliche Treiben unserer Vögel zu beobachten und deren Gesang zu lauschen. Sie helfen uns auch Raupen und Läuse zu bekämpfen.
Wildgehölze sind in natürlichen Gärten essentiell. Sind sie doch die Nahrungsgrundlage für unsere Tiere und auch wir können die meisten Früchte verwerten.
Das Superfood unter den Wildgehölzen ist sicherlich die Apfelbeere (Aronia). Die blau-schwarzen Früchte enthalten sehr viele Mineralstoffe, Vitamine und Antioxidantien. Die hohe Konzentration dieser Stoffe macht sie sogar für die Pharmaindustrie interessant. Die Früchte sind allerdings so herb, dass sie verarbeitet werden müssen. Mischt man sie aber mit süßen Früchten in Säften, Fruchtaufstrichen, Smoothies u.v.m., sind sie köstlich und stärken unser Immunsystem.
Den Vögeln ist der bittere Geschmack egal. Sie lieben auch die herben Beeren der Aronia. Im Frühjahr dienen die leuchtend weißen Doldenblüten darüber hinaus den Bienen als Nahrungsquelle. Die Apfelbeere ist so robust und pflegeleicht, dass sie in jedem Garten, sogar auf dem Balkon, wachsen kann.
Der Apfelbeere fast ebenbürtig ist der Holunder oder die Fliederbeere (Sambucus nigra). Wie die Apfelbeere enthält auch der Holunder gesunde Vitamine und Antioxidantien. Seine positive Wirkung, gerade in der Erkältungszeit, wird seit Generationen geschätzt. Heißer Holundersaft hat schon vielen bei Erkältungskrankheiten geholfen. Aber auch als Gelee kann man Holunder genießen. Wir dürfen die schwarzen Beeren nicht frisch verzehren, Amseln und Star hingegen lieben die reifen Beeren und Insekten schätzen den Nektar der grünlich- weißen Dolden.
Der perfekte Baum für den naturnahen Garten ist die Vogelbeere (Sorbus aucuparia). Ihre Blüten locken zahlreiche Insekten an. Seine leuchtend roten Früchte verzieren unsere Gärten und helfen vielen Vögeln durch die kalte Jahreszeit.
Haselnusssträucher liefern leckere Nüsse für unsere Bäckerei und werden auch von den niedlichen Eichhörnchen geliebt. Wer freut sich nicht über das emsige Treiben der kleinen Kletterkünstler beim hektischen Anlegen von Wintervorräten.
Neben weiteren Wildgehölzen wie Weißdorn, Schlehe, Wildrosen, Pfaffenhütchen und Faulbaum, sind aber auch Ziergehölze mit Früchten bei unseren Tieren durchaus begehrt.
In der Beliebtheitsskala ganz oben stehen Felsenbirne und Zierapfel. Sobald sich die Früchte der Felsenbirne zu färben beginnen, streiten sich ganze Scharen von Vögeln, wie Meisen, Amseln, Stare u.v.a.m., um diese wohlschmeckenden Beeren. Für den Wintervorrat bleibt da garantiert nichts übrig.
Hier schaffen die zahlreichen kleinen, bunten Früchte der Zieräpfel Abhilfe. Bis zum nächsten Frühjahr hängen diese zum Teil am Baum und sorgen für Farbe im Garten. Durch den Frost weich geworden, kommen unsere Vögel zu einer vitaminreichen Nahrungsquelle im Winter.
Wichtig bei einem „Wilden Garten“ ist die Ordnung im Garten an der Natur auszurichten, d.h. nicht alles abernten und das Fallobst liegen lassen. Es darf auch geschnitten werden. Das Schnittgut am besten in einer abgelegenen Ecke liegen lassen. Über solche „Totholzhaufen“ freuen sich unsere Igel, die hier gerne ihren Winterschlaf halten.