Voll im Trend, Dickblattgewächse
Eine superrobuste, winterharte Gartenpflanze – viele verschiedene Bezeichnungen!
Der lateinische Name bringt da schon mehr Klarheit: Sempervivum – frei übersetzt „ewig lebend“. Das stimmt zwar nicht ganz, aber diese Pflanze kann schon ganz schön viel aushalten: Sie stammt aus der Familie der Dickblattgewächse (Sukkulenten) und ist in vielen unwirtlichen Gegenden der Welt zu Hause. Ob auf kargem Gestein in den Alpen oder im sandigen Boden im Mittelmeerraum; Sempervivum ist ein echter Anpassungs-Künstler.
Früher wurde die Pflanze auch als Heilpflanze bei Brandwunden oder anderen Hautschädigungen eingesetzt, deshalb hatten viele Familien ihren Hauswurz in einem Kübel gepflanzt im Garten stehen.
Der deutsche Name Donnerbart oder Dachwurzel geht auf einen uralten Volksglauben zurück. Schon Karl der Große verordnete seinen Landsleuten, dass die Pflanze auf die Dächer der kaiserlichen Höfe und Güter zu pflanzen sei. Dort sollte sie dafür sorgen, dass keine Blitze in die Gebäude einschlagen und so die Strohdächer vor Feuer schützen. Blitze ableiten kann Sempervivum sicher nicht, aber die Pflanzen, die an fast jeder Stelle wachsen können, sorgten dafür, dass die Dächer nicht so trocken wurden und hatten so tatsächlich die Brandgefahr gesenkt.
Soviel zu alten Legenden, aber auch heute könnt Ihr die robuste Pflanze sehr gut zum Begrünen von Carport- oder Garagendächern einsetzen. Während der Blütezeit in den Monaten Juni und Juli zeigen sich bis zu 40 cm lange Blütenrispen mit zarten Blütensternchen, die gerade bei Hummeln sehr beliebt sind. So ist das Pflanzen von Sempervivum gleichzeitig Insektenschutz!
Es gibt viele verschiedene Sempervivum-Arten, sodass schon mancher Gärtner zum Sammler wurde. Eine Kombination der verschiedenen Arten, ob im Balkonkasten, im Steintrog, auf sonnigen Böschungen oder als Wegeinfassung, ist ein Blickfang in jedem Garten.
Sempervivum verträgt Wetterereignisse wie Trockenheit oder Hitze sehr gut. Eine einzige Sache mag dieser Überlebenskünstler nicht so gerne: nasse Füße! Also pflanzt Sempervivum nicht in ständig feuchte, sumpfige Böden; dann ist der Pflanzerfolg garantiert.
Aus der gleichen Familie kommen übrigens auch die Sedum- (Fette Henne) Arten. Sedum wie z.B. Telephium lassen sich sehr gut mit dem Sempervivum kombinieren. So blüht das Dickblatt Sedum floriferum ‘Weihenstephaner Gold’ über Wochen in strahlemden Gelb. Die Ansprüche an den Standort und positiven Eigenschaften sind genau dieselben wie bei dem Sempervivum.
Viel Spaß
Ihr Gartencenter Rostock Team